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Tukdam: Meditation bis in den Tod (Filmempfehlung)

Erfahrene tibetische Mönche, die während des Sterbeprozesses meditieren, und sich dabei auf das “Licht” konzentrieren, das in ihrem Erleben auftaucht, erfahren eine Veränderung im Sterbeprozess. Der Körper bleibt im Herzbereich warm, über mehrere Tage hinweg, während das Hirn, die Atmung und der Herzschlag bereits ausgesetzt haben. Auch die Haut bleibt flexibel, das Blut bleibt flüssig und die “Leiche” sieht nach wie vor lebendig aus. Sie verwest nicht, auch bei tropischen Temperaturen. Nach westlichen Standards ist der Tod bereits eingetreten, aber im östlichen Denken ist ein anderer Zustand eingetreten, der sich vom Tod im westlichen Sinne unterscheidet: Tukdam.

Was ich so faszinierend finde, ist neben dem Phänomen selbst das Denkmodell, das dahintersteht. Der Dalai Lama beschreibt hierbei mehrere Bewusstseinszustände… in abgestufter Form… Wachbewusstsein, Schlaf, Koma, Tod und Tukdam. Unterhalb des Todes kommt also noch etwas, nach dem Tod geht etwas weiter. Und zwar in einem ganz anderen Sinne, als in der christlichen Vorstellung eines Jenseits. Es geht diesseits weiter, körperlich: “Das Bewusstsein soll eine feinere, angeblich vom Gehirn unabhängige Stofflichkeit besitzen. Diese bleibt bestehen und wird wiedergeboren in einem nächsten Leben. Tukdam hat seinen Platz im Wissen der Tibeter, bleibt aber ein Problem für die westlichen Wissenschaften.”

Schön ist eine Sequenz eines alten Mönches, der gerade von Naturwissenschaftlern verkabelt wird. Er lacht die ganze Zeit dabei, wie als würde er sagen: “Ja, macht ihr mal. Ist ja ok, dass ihr das versucht. Ich weiß/empfinde/spüre, dass es da viel mehr gibt, was ihr nicht messen könnt. Aber ich unterstütze euch gerne.” Dann schließt er die Augen und versinkt in tiefer Meditation. Sehr sympathisch, irgendwie.

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