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#5 | Vom Mut, nicht mutig sein zu müssen

In unserer Kultur gilt das Ideal, dass mutige Menschen gewinnen. Manchmal vergessen wir dabei jedoch, dass es besonderen Mut braucht, Nein zu sagen. Wir müssen nicht jede Herausforderung meistern. Der wirkliche Mut liegt manchmal darin, in die eigene Komfortzone hineinzufinden.

In unserer Kultur wird oft betont, dass Erfolg bedeutet, die Komfortzone zu verlassen. Doch ist es wirklich immer so, dass wahres Glück auf etwas Unbequemem oder Unverträglichem beruht?

Die eigentliche Frage könnte sein, ob es nicht eher darum geht, in die eigene Komfortzone zu kommen, anstatt sie zu verlassen. Ist es nicht ein gutes Leben, selbst zu entscheiden, wie wir leben möchten? Die Herausforderung bestünde dann darin, bewusst Nein zu sagen zu Dingen, die nicht wirklich zu uns gehören.

Es kann hilfreich sein, genau zu überlegen, warum wir Dinge eigentlich tun. Tun wir sie, um Normen zu erfüllen, oder tun wir sie, weil wir es wirklich wollen? Die wahre Grenze in Bezug auf Freiraum ist, bewusst Nein zu sagen zu Idealen und der gesellschaftlichen Tendenz, immer mehr, schneller und weiter zu gehen.

Die Einladung besteht darin, zu überlegen, wo wir auf das Überwinden von Grenzen verzichten können. Wo überwinden wir Grenzen, weil wir es wirklich wollen, und wo tun wir es aufgrund gesellschaftlicher Normen? Stell dir vor, du stehst halb im kalten Wasser eines Sees. Du kannst entweder mutig hineinspringen oder bewusst entscheiden, dort zu bleiben. Beides ist in Ordnung.

Vertiefe deinen Freiraum, indem du bewusst wählst, mutig zu sein oder bewusst darauf verzichtest, voranzugehen. Entscheide dich bewusst für die eine oder andere Richtung, solange es für dich stimmig ist. Das Ziel ist nicht, hinauszuschieben, was wir tun, sondern eine innere Verankerung in dem, was wir tun. Vielleicht ist es Zeit, deine eigene Komfortzone aktiv auszugestalten.

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