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Das fastende Herz

Kann Zen Focusing vorantragen? Überlegungen am Beispiel der künstlerischen Fotografie

Ich gebe Büchern manchmal neue Namen. Dadurch versuche ich, mir einen eigenen Reim auf das zu machen, was ich lese. Diese Titel passen dann meinem subjektiven Empfinden nach besser zu dem, was ein Buch für mich bedeutet, als der Original-Titel. Byung-Chul Hans kleiner Einführung in die Philosophie des Zen-Buddhismus habe ich den Alternativtitel »Das fastende Herz« verpasst. Diese Formulierung verwendet der Autor selbst an einer Stelle seines Texts. Sie steht für mich stellvertretend für das gesamte Buch. Das fastende Herz eines Zen-Buddhisten, einer Zen-Buddhistin macht sich ganz leer, so, wie der Wanderer Bashô dies auf seinen Reisen tut: Sein »ständiges Wandern ist eine Äußerung seines fastenden Herzens, das sich an nichts klammert, sich an nichts festbeißt«. Bashôs Herz öffnet sich also auf freundliche Weise für das, was gerade ist, ohne etwas damit anstellen, ohne etwas daraus machen zu wollen.

Diese Haltung ist uns auch aus dem Focusing wohl vertraut. In diesem Artikel möchte ich zeigen, wie Zen über die klassische Focusing-Haltung, wie ich sie bisher verstand, hinausweisen könnte – und am Ende darin (für mich) doch wieder nach Hause gelangt. Damit es nicht bei rein theoretisierenden Überlegungen bleibt, entfalte ich meine Gedanken am Beispiel der künstlerischen Fotografie und der Wirkung der therapeutischen Bildkarten, die als deren »Nebenprodukte« aus diesem Schaffensprozess herausfallen.

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