Es gibt psychologische Strukturen in uns, die mehr als 5000 Jahre alt sind. Sie sind gekennzeichnet durch die Kontrolle der Natur, die Kontrolle der Menschen, durch die Erschaffung von Macht- und Hierarchiestrukturen und durch die Kultivierung von (männlich-stereotyper) Aggressivität. Wenn wir diese Strukturen angehen, kann eine uralte Angst getriggert werden. Hier kann uns eine buddhistische Lebenshaltung weiterhelfen: Bemerke die Angst in dir und lass sie weiterziehen.
In einer von gesellschaftlichen Herausforderungen und Konflikten geprägten Welt können wir einen Blick auf die tief verwurzelten Ängste der Menschheit werfen, die seit den Zeiten des Ackerbaus und der Sesshaftigkeit in unseren Knochen schlummern. Diese alten Ängste manifestieren sich auf subtile Weise in aktuellen gesellschaftlichen Themen wie Genderfragen, Feminismus und Migration. Die Erkenntnis, dass viele der Konflikte in der modernen Welt auf diese uralten Ängste zurückgehen, eröffnet die Möglichkeit, tiefer zu verstehen, warum sie so tiefgreifend und schwer zu überwinden sind.
Die zentrale Botschaft besteht darin, dass das Festhalten an einer kämpferischen Haltung, sei sie politisch links- oder rechtsorientiert, letztendlich nur die alten Muster reproduziert. Stattdessen geht es darum, die innere Dimension dieser Ängste zu erkennen, die den Drang zum Kampf hervorrufen. Eine effektive Übung besteht darin, sich innerlich nach unten sinken zu lassen und bewusst die aufsteigenden Energiewellen zu spüren, die durch diese Ängste entstehen. Diese Technik ermöglicht es, die emotionale Reaktion zu beobachten, ohne sich von ihr beherrschen zu lassen.
Besonders vor dem Hintergrund des Klimawandels und der Notwendigkeit, alte Machtstrukturen zu überwinden, ist es von entscheidender Bedeutung, die Haltung des Kämpfens zu relativieren. Die Fähigkeit, innere Ängste zu erforschen und freizulassen, ist ein Schlüssel, um nicht in die alten Muster der Konfrontation und des Kampfes zu verfallen. Damit wird eine entspanntere Haltung gegenüber gesellschaftlichen Veränderungen und neuen Denkansätzen gefördert.
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